Man stelle sich vor, eine junge Familie wohnt derzeit in einem relativ neuen Reihenmittelhaus und sucht ein neues Zuhause.
Die Wahl fällt ein etwas älteres, gepflegtes Einfamilienhaus, die Wohnfläche und die Raumaufteilung ist vergleichbar, doch die künftige Kaltmiete ist rund 150 Euro niedriger als die Miete des alten Hauses. Die Aussicht, durch einen Umzug 150 Euro Mietkosten einsparen zu können, wirkt wohl gerade bei den heute immer mehr steigenden Lebenshaltungskosten für eine junge Familie sehr ansprechend.
Des weiteren hat sich die Familie eine neue Einbauküche zugelegt und darauf geachtet, dass die Geräte der Küche energiesparender sind, als in der alten
Küche. Alle Geräte haben den Hinweis auf die Energieklasse A und die Stromkosten sollen zusätzlich durch einen günstigeren Stromanbieter gesenkt werden. Der Familienvater freut sich, künftig ein wenig mehr Geld für andere Dinge übrig zu haben, beispielsweise für den Urlaub mit den Kindern.
Ein Jahr später jedoch macht der Familienvater einen Kostenüberschlag - es stellt sich heraus, dass die Denkweise ein Trugschluss war und das vermeintliche Wohn- schnäppchen eher eine Kostenfalle. Insgesamt liegen die Kosten für die Familie weit höher als ursprünglich gedacht. Allein die Heizkosten waren durch die alte Heizung und eine schlechte Dämmung im Endeffekt um einiges höher als zuvor. Auch die Strom- rechnung fiel verhältnismäßig gleich hoch, sogar leicht höher aus, da im neuen Zuhause zwei Durchlauferhitzer mit einer niedrigen Energieeffizienz regelmäßig im Einsatz waren. Der Gedanke des Einsparungspotentials durch den Umzug war in diesem Fall eine "Milchmädchenrechnung".
Ein
Energieausweis hätte diese Kosten bereits im Vorfeld erwarten lassen können.